Soziales Unternehmertum
WINQS unterstützt mit direkten finanziellen Mitteln das Oxfam-Fördernetzwerk „Unternehmer für Unternehmer“ - Starthelfer und Partner für viele Tausende Menschen in Ländern des globalen Südens und wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel.
Abgestimmt auf den Bedarf vor Ort, stellen lokale Partner von Oxfam berufliche Bildung, Wirtschaftskenntnisse und das nötige Startkapital bereit, damit Frauen und Männer eine wirtschaftliche Existenz aus eigener Kraft aufbauen können. Die Menschen nehmen so ihr Schicksal selbst in die Hand, um sich und ihre Familien langfristig aus der Armut zu befreien.
Oxfam arbeitet immer mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, denn diese kennen die Situation und die Bedürfnisse der Menschen in den geförderten Regionen am besten. Alle Projekte werden regelmäßig hinsichtlich der definierten Ziele und der Mittelverwendung geprüft.
Der Ansatz von „Unternehmer für Unternehmer“ stellt den Unternehmergeist in den Mittelpunkt, denn Unternehmertum schafft Perspektive und Wohlstand bei den Menschen vor Ort.
Ein Beispielprojekt findet etwa in Burundi statt. Dort ist ein Großteil der Bevölkerung von der Klimakrise direkt betroffen. Mit den Partnerorganisationen ADISCO, INADES Formation und OAP unterstützt Oxfam die Menschen dabei, ihre Lebensgrundlage zu erhalten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber der Klimakrise zu erhöhen.
Die hügelige Landschaft der drei Provinzen Bubanza, Bujumbura Rural und Cibitoke ist anfällig für Extremwetterlagen. Seit einigen Jahren gibt es hier vermehrt Dürren, Starkregen, Buschbrände und heftige Winde, die oftmals sogar Hagel mit sich bringen. Infolge von Erdrutschen und Überschwemmungen werden häufig ganze Dörfer und Felder zerstört, wodurch sich die Lebensbedingungen der Bevölkerung verschlechtern.
Zudem wird die durchschnittliche Jahrestemperatur in Burundi Prognosen zufolge bis 2050 signifikant ansteigen. Durch die steigenden Temperaturen und eine längere Trockenperiode wird es weniger Wasser in der Region geben.
Ein weiteres Problem ist die hohe Erosionsgefahr: Da Holz die Hauptenergiequelle der Bevölkerung ist, werden Wälder extrem abgeholzt. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums sind die natürlichen Ressourcen ohnehin ein knappes und kostbares Gut.
Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz und wurde daher gemeinsam mit der Bevölkerung, der lokalen Verwaltung und den politischen Vertreter*innen der drei Provinzen entwickelt. Oxfams lokale Partnerorganisationen sensibilisieren die Bevölkerung und die Kommunalvertreter*innen der Projektregionen für die Auswirkungen der Klimakrise und die Vorteile eines agrarökologischen Anbaus. Dabei können sich besonders die Bewohner*innen über ihre bisherigen Erfahrungen und Beobachtungen rund um das Thema Klimakrise austauschen. Durch Forschung, an der Kleinbäuer*innen beteiligt sind, werden angepasste landwirtschaftliche Kulturen und Anbaupraktiken identifiziert. Kleinbäuerliche Produzent*innen werden in der Umsetzung verbesserter Anbaumaßnahmen geschult.
Eine landesweite Medienkampagne, die über die gesamte Projektlaufzeit durchgeführt wird, trägt dazu bei, dass nicht nur die Bevölkerung der Projektkommunen von den Sensibilisierungsmaßnahmen profitiert.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Gründung von sogenannten Klimakomitees, die sich aus Personen bereits gut organisierter Bauernorganisationen zusammensetzen. Die Mitglieder der Klimakomitees informieren die Bevölkerung beispielsweise darüber, wie Wasser und Holz nachhaltiger genutzt werden können. Zudem betreiben sie intensive Lobbyarbeit, damit zukünftig die Bedarfe der Bewohner*innen an Anpassungsmaßnahmen an die Klimakrise in den kommunalen Entwicklungsplänen berücksichtigt werden.