Bei ernsthaftem Klimaschutz gehen das Messen, das Reduzieren sowie das Ausgleichen des eigenen CO2-Fußabdrucks Hand in Hand. Zusammen mit der gemeinnützigen Organisation myclimate analysieren wir nicht nur die Emissionen unseres Betriebs (CCF) sondern auch den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte (PCF).

Schritt 1
Kalkulation
Zunächst lassen wir von der gemeinnützigen Organisation myclimate die Emissionen unserer Arbeitsprozesse ("Company Carbon Footprint" etwa durch Bürobetrieb oder Reisen) so auch auf die unserer Produkte ("Product Carbon Footprint" etwa durch Herstellung oder Entsorgung) vermessen. Die Ergebnisse sowie auch Informationen zu ihrer Umsetzung, veröffentlichen wir transparent nach der Produktion auf unserer Projektseite.
Schritt 2
Reduktion
Nun reduzieren wir durch entsprechende Maßnahmen unseren CO2-Fußabdruck, etwa durch das Ersetzen des Großteils erdölbasierter Materialien mit natürlichen, erneuerbaren Rohstoffen. Wir verkürzen außerdem alle Lieferketten, minimieren sämtlichen Energiebedarf und arbeiten nur mit Partnerinnen und Partnern zusammen, die unsere Philosophie teilen.


Schritt 3
Kompensation
Im Anschluss räumen wir hinter uns auf. Dies erreichen wir dadurch, dass wir Projekte finanzieren, die mindestens so viel CO2 aus der Luft entfernen, wieviel wir erzeugen. Der Kohlendioxid-Haushalt unserer Erde soll durch WINQS also nicht mehrbelastet werden. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei das Klimaschutzprojekt Tahiry Honko, das die nachhaltige Nutzung von Mangrovenwäldern sicherstellt.
Gesunde Mangrovenwälder, auch "blaue Wälder" genannt, speichern immense Mengen an CO2, schützen die Bevölkerung vor Naturgefahren und helfen, Korallenriffe zu erhalten, einen wichtigen Lebensraum für bedrohte Arten. Das von WINQS unterstützte Klimaschutzprojekt Tahiry Honko fördert die nachhaltige Nutzung von Mangroven auf Madagaskar, um Abholzung und Degradierung konsequent zu vermeiden.
Mangroven sind außergewöhnlich produktive Ökosysteme, die eine einzigartige Biodiversität bergen und Lebensgrundlage für Millionen Menschen in Küstengebieten sind. Jährlich werden ein bis zwei Prozent der Mangrovenwälder zerstört, das ist mehr als bei jeder anderen Waldart. Die Ursache ist unregulierte Abholzung zur Herstellung von Holzkohle, von deren Verkauf die Menschen leben.
Degradierung und Abholzung bedrohen auch die Mangrovenwälder in der Assassins-Bucht in Südwestmadagaskar, die 4'000 Menschen eine Heimat bieten. Die Wälder schützen vor Sturmfluten, liefern Brennholz und Baumaterial und tragen zur Ernährungssicherheit bei, indem sie wichtige Fischgründe wie Garnelen und Krabben beherbergen. Ausserdem sind die Mangrovenwälder Teil des Velondriake-Gebiets, in dessen Riffen zahlreiche endemische und viele bedrohte Arten wie die grüne Meeresschildkröte und der graue Riffhai leben.



Das übergeordnete Ziel des gemeindebasierten Projekts ist, nachhaltiges Management in einem Gebiet von ungefähr 1.000 Hektaren zu stärken. Dazu verfolgt das Projekt vier untergeordnete Ziele: Erstens, die aktuelle Qualität und Ausdehnung der Mangrovenwälder zu erhalten. Zweitens, Mangrovenentwaldung durch nachhaltiges Abholzen zu reduzieren. Drittens, degradierte Mangrovenwaldgebiete wiederherzustellen und schliesslich einheimische Baumplantagen einzurichten, die als alternative Holzquelle genutzt werden.
Im Projektgebiet werden nachhaltiges Management und zahlreiche weitere Aktivitäten implementiert. Die Einheimischen lernen nachhaltige Erntemethoden, um langfristig von Mangrovenholz zu profitieren. Außerdem bindet das Projekt die Gemeinden in die Aufforstung und den Aufbau von Holzplantagen ein, die das Mangrovenholz als Bau- und Brennmaterial ersetzen. Fischer und Fischerinnen werden in effektivem Fischereimanagement ausgebildet und Fanggründe zeitweise geschlossen, damit sich die Schlammkrebs- und Garnelenbestände erholen können. Darüber hinaus wird die Imkerei als zusätzliche Einkommensquelle gefördert und ausgebaut.
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Gemeindeverbänden sowie lokalen und regionalen Behörden durchgeführt. Im Projekt werden Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen eingerichtet. Der Erlös aus den Emissionsreduktionszertifikaten stärkt das Wissen der lokalen Bevölkerung in nachhaltiger Mangrovenwaldbewirtschaftung und Fischerei und finanziert den Kapazitätsaufbau sowie ein solides Monitoring.
Das Tahiry Honko Projekt trägt zu 11 unterschiedlichen Sustainability Development Goals der Vereinten Nationen bei:
Weitere Informationen auf der offiziellen Projektseite.

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